Wein aus deutschen Anbaugebieten: Die Weinprinzessin Katharina Gräff beim Wein- und Winzerfest Lichtenrade

Geschafft. Das war die inzwischen 38. Auflage des Lichtenrader Wein- und Winzerfestes vom 12. bis 14. September. Höhepunkte waren diesmal der Besuch der Weinprinzessin von der Nahe, Katharina Gräff, mit der „Höfischen Gesellschaft“ am Sonnabend und des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Kai Wegner, am Sonntag.

Die „Höfische Gesellschaft“ ist ein gemeinnütziger Verein von Menschen, die Spaß am historischen Tanz, Flanieren oder Laienschauspiel haben. Zum Wein- und Winzerfest trat so zum Beispiel Karl IV. in entsprechender Kluft auf, in dessen Landbuch von 1375 zum ersten Mal „Lichtenrode“ erwähnt wurde und aufgrund dessen Lichtenrade dieses Jahr sein 650. Jubiläum feiert.

Nicht so historisch ist der „erst“ seit 2023 im Amt befindliche Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner. Am Sonntagnachmittag flanierte er entspannt über die Festmeile und sprach mit Bürgern und Winzern.

Eröffnet wurde das Wein- und Winzerfest am Samstag durch die 24-jährige Deutsche Weinprinzessin Katharina Gräff von der Nahe. Ihre Aufgabe als Repräsentantin der Winzerkunst nahm sie sehr ernst: „Es ist unsere Aufgabe, den Menschen zu zeigen, dass die Initiative ‚Buy local‘ nicht nur die lokale Wein- und Landwirtschaft mit ihren qualitativ hochwertigen Produkten fördert, sondern auch zum Erhalt des prägenden Landschaftsbildes in der Region beiträgt“, erklärte die engagierte Fachfrau. Sie trat damit in bekannte Fußstapfen, denn 1996 war die jetzige Bundestagspräsidentin, Julia Klöckner, damals als amtierende deutsche Weinprinzessin, in Lichtenrade.

Weinprinzessin Katharina Gräff beim Wein- und Winzerfest Lichtenrade

Das Wein- und Winzerfest in Berlin-Lichtenrade feiert 38 Jahre Tradition – ein Fest, das Weinliebe, Geschichte und Genuss miteinander verbindet. Mitten im Geschehen: die deutsche Weinprinzessin Katharina Gräff, die die Besucher:innen mit auf eine Reise durch die Vielfalt deutscher Weine nimmt. Vom größten Anbaugebiet Rheinhessen bis zur traditionsreichen Mosel – an jedem Stand gibt es Spannendes zu entdecken. In diesem Artikel erfährst du, wie unterschiedlich Wein aus deutschen Anbaugebieten schmeckt, was hinter Begriffen wie Federweißer oder Weißherbst steckt und warum das Fest am Lichtenrader Dorfteich ein Fixpunkt für alle Weinliebhaber:innen ist.


Die Weinprinzessin Katharina Gräff begleitet von der „Höfischen Gesellschaft“, die am Wein-Wochenende an den Ufern des Dorfteichs Lichtenrade Aufstellung bezog

Rheinhessen im Fokus: Das größte deutsche Weinanbaugebiet entdecken

Rheinhessen ist das größte Weinanbaugebiet Deutschlands: Ein Viertel der gesamten Rebfläche liegt hier. Beim Weingut Berg gibt es frisch geernteten Federweißer – ein prickelndes Vorstadium des Weins, hergestellt aus der Rebsorte Müller-Thurgau. Dieser Wein reift früh, ist ausgewogen und beliebt für seinen milden Charakter. Der Federweißer hingegen ist trüb, süßlich und spritzig – ein besonderes Erlebnis in der Weinprobe. Weinprinzessin Katharina Gräff betont: Wein ist mehr als ein Produkt. Er ist Handwerk, Leidenschaft und ein Stück Kultur, das vom Rebstock bis in die Flasche von Familienbetrieben getragen wird.

Nahe trifft Berlin: Historische Weinverbindung seit 1988

Seit 1988 gibt es in Berlin-Schöneberg einen eigenen Riesling-Weinberg. Gepflegt wird er traditionell von Weinhoheiten aus der Nahe. Diese Verbindung wird jedes Jahr zur Grünen Woche gefeiert – ein Stück Weinbaugeschichte mitten in der Hauptstadt.

Berliner Weinfest-Tradition: Partnerweingüter seit über 30 Jahren

Viele Weingüter reisen seit über 30 Jahren nach Berlin. So bringt ein Nahe-Weingut jährlich 20.000 Liter Wein in die Hauptstadt und verbindet damit regionale Identität mit Berliner Festkultur.

Nachhaltiger Genuss: Ökologischer Weinbau beim Weingut Holdenried

Das Weingut Holdenried setzt auf ökologischen Weinbau. Statt Herbiziden gibt es gezielte Begrünung für Insektenvielfalt, statt Mulchen wird gewalzt, um den Boden vor Hitze zu schützen und Wasser zu bewahren. Ein Beispiel, wie nachhaltiger Weinbau auch im Klimawandel zukunftsfähig bleibt.

Österreichische Weine: Grüner Veltliner aus dem Kamptal im Glas

Auch internationale Gäste wie ein Weingut aus dem Kamptal in Österreich sind vertreten. Der Grüne Veltliner wird dort auf Löss- und Urgesteinsböden angebaut – Böden, die den Weinen entweder Mineralität oder Fülle verleihen. Terroir bekommt hier ein Gesicht, schmeckbar im Glas.

Maxime Herkunft Rheinhessen: Qualität statt Quantität erleben

Mitglied der Initiative „Maxime Herkunft Rheinhessen“, stellt das Weingut Münzenberger Lagenweine vor, die den Charakter ihres Bodens widerspiegeln. Die Herkunft steht über der Menge – ein Bekenntnis zur Qualität. Dazu passt der Riesling, die älteste deutsche Rebsorte, erstmals 1435 erwähnt.

Roséwissen vertiefen: Weißherbst vom Weingut Kupper

Besonderer Hingucker ist das Weingut Kupper mit seiner Weinhoheit Jule. Gemeinsam wurde ein Spätburgunder-Weißherbst kreiert – ein Rosé, der ausschließlich aus einer Rebsorte hergestellt wird. Fruchtig, lieblich und perfekt für sonnige Herbsttage.

Pfälzer Weinliebe: Lebensart & Weinfest-Tradition in Lichtenrade

Das Weingut Kohl bringt Pfälzer Stimmung nach Lichtenrade. Drei goldene Regeln aus der Pfalz sorgen für Schmunzeln: Am Wochenende ist immer etwas los, der Heimweg ist zwischen Wald und Weinbergen leicht zu finden – und die Gläser dürfen nie zu klein sein. Seit 38 Jahren ist Lichtenrade nicht nur das erste, sondern bis heute auch das größte Weinfest Berlins. Heutiges Ambiente: rund um den idyllischen Dorfteich Lichtenrade, nur 300 Meter Luftlinie von der Bahnhofstraße entfernt; Termine: immer am ersten Mai-Wochenende und zweiten September-Wochenende.

Rebsorten im Porträt: Scheurebe, Elbling, Silvaner & mehr

  • Scheurebe: Aromatisch, exotisch, gefeiert als Wein und Sekt beim Weingut Eller/Zehnthof.
  • Elbling: An der Obermosel über 2000 Jahre alt, leicht, frisch und ideal für den Alltag.
  • Mosel-Riesling & Rivaner: Steillagen, Schieferböden und Rotwein-Ergänzungen prägen die Mittelmosel.
  • Silvaner: Seit 1659 dokumentiert, beim Weingut Kost in Rheinhessen bis heute fest verwurzelt. Mit 37 Teilnahmen fast so traditionsreich wie das Fest selbst.

38 Jahre Weinliebe: Das Weinfest am Dorfteich Lichtenrade

Die Weinprinzessin verbindet Historie, Weinwissen und persönliche Eindrücke. Anekdoten und Begegnungen machen das Fest lebendig. Die Botschaft: Wein aus deutschen Anbaugebieten steht für Vielfalt, Handwerk und Leidenschaft – und Lichtenrade ist dafür eine wunderbare Bühne.

Das Wein- und Winzerfest in Lichtenrade ist mehr als ein Event: Es ist eine Liebeserklärung an den Wein. Von Rheinhessen bis Mosel, von Nahe bis Pfalz – hier lässt sich die Vielfalt deutscher Anbaugebiete in der Weinprobe erleben. Wer Weinliebe spüren möchte, ist hier richtig.

Häufig gestellte Fragen

Was unterscheidet Federweißer von fertigem Wein?
Federweißer ist jung, süßlich, trüb und in Gärung – ein Vorstadium zum fertigen Wein.

Was bedeutet „Weißherbst“?
Ein Roséwein, der ausschließlich aus einer Rebsorte stammt, z. B. Spätburgunder.

Woran erkennst du Bio-Wein im Weinberg?
Keine Herbizide, gezielte Begrünung, natürliche Pflanzenschutzmittel und Förderung der Biodiversität.

Was ist Terroir – und schmeckt man das?
Terroir beschreibt die Verbindung von Boden, Klima und Lage. Weine können dadurch mineralisch, kräftig oder vollmundig wirken.

Welche Rebsorten prägen die deutschen Anbaugebiete?

  • Rheinhessen: Riesling, Silvaner, Müller-Thurgau
  • Nahe: Riesling, Burgundersorten
  • Mosel: Riesling, Elbling
  • Pfalz: Riesling, Spätburgunder
  • Kamptal (Österreich): Grüner Veltliner

Und zum Abschluss noch ein TV-Tipp: am 17. Oktober um 20.15 Uhr gibt’s beim RBB in der Sendung „Die besten 30 Märkte in Berlin“ einen Nachschlag zum 38. Wein- und Winzerfest Lichtenrade.

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