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Gerhard Moses Heß

Gerhard Heß, der Tausendsassa in Sachen Kunst, ist ein Lichtenrader Unikum! Mit Fahrrad, Anhänger und Hund sieht man Gerhard Heß oft durch den Ortsteil radeln. Was für eine Geschichte versteckt sich hinter Heß?

Gerhard Moses Heß kommt ursprünglich von der Nordseeinsel Langeoog. Nachdem das Nordlicht bei der Bundeswehr nicht gemustert wurde, kam der junge Heß nach Berlin, um Germanistik und Geschichte zu studieren. Als Student hat er schon eine kleine Familie mit zwei Kindern, was eine absolute Ausnahme war. Der Exot unter den Studenten ist schnell ein Kind der Achtundsechziger geworden. Gerhard Heß war politisiert von der Studentenaufbruchzeit und immer selbst dabei. So wurde damals viel diskutiert. Der junge Heß fand es als diffamierend, als für Studenten die Bezeichnung „Chaoten“ hoffähig wurde. Nach einer Kundgebung wurde Heß selbst Prügelopfer in der U-Bahn. Gerhard Heß war Student und musste als verantwortungsvoller Vater auch für seine Kinder sorgen. So hielt er seine Familie mit vielen Jobs über Wasser. Da er immer viel arbeiten musste, konnte Heß sein Studium nicht beenden.

Gerhard Heß fühlte sich immer in der Stadtteilarbeit verwurzelt. So gründete er ein sogenanntes „Basisbüro“ in Moabit und verteilte für Bürgerinitiativen Flugblätter. In seiner späteren Heimat Tiergarten kämpfte er für den Erhalt eines Parks: „Das war ein wirklicher Erfolg, dass wir das geschafft haben!“ Er war auch gegen den Abbau der Mietpreisbindung. Zwanzig Jahre leitete er verantwortlich die „Berliner Mietergemeinschaft“, die nach der Wende über 20.000 Mitglieder hatte.

Der Spiel- und Theaterpädagoge Gerhard Moses Heß

Anfang der Neunziger Jahre war Heß das Ganze gesundheitlich zu viel und er musste etwas ganz anderes anfangen. So machte er eine Umschulung zum „Spiel- und Theaterpädagogen“ und noch viel später lernte er sein Instrument lieben: „Akkordeon ist eine Liebe von mir!“

Eine andere Leidenschaft war immer das Schreiben. In der Mietergemeinschaft übersetzte Heß gerne komplizierte rechtliche Zusammenhänge in eine einfache Sprache. Auch schrieb er kleine Reportagen für Stadtteilzeitungen und lernte selbst das Schriftsetzen in einer Buchdruckerei. 1996 gründete Gerhard Heß die theaterpädagogische Zeitschrift „Spielart“, die heute noch im Internet zu finden ist (http://www.spielart-berlin.de).

1998 hat es den Unruhegeist nach Lichtenrade verschlagen. In Lichtenrade bot Heß an Schulen und in Kitas Theater mit Kindern an. Erst viel später traute sich Gerhard Heß Theater für Kinder zu machen. Mit einer inneren Ruhe und Kraft kann er jetzt Kinder begeistern und mit seinen Geschichten fesseln: „Lampenfieber kenne ich dabei nicht! Es ist wie ein Wunder und ich hätte es nie gedacht, dass ich das überhaupt kann!“

Waldwochen, Stadtrand- und Friedhofsspaziergänge – ein buntes Programm für Familien und Junggebliebene

Ganz begeistert werden immer die Waldwochen in den Schulferien angenommen, bei denen Kinder Tiere und Pflanzen näher kennenlernen. Gerhard Heß ist aber nicht nur für Kinder unterwegs.

Seit 2010 veranstaltet Heß, der mittlerweile eine Erzählerausbildung gemacht hat, in Kooperation mit dem Förderverein EFEU auch Führungen auf dem „Alten St. Matthäus-Kirchhof“.

Bei den ganzen Aktivitäten konnte sich der aktive Geist jung halten. Gerhard Heß ist Vater von insgesamt vier Kindern und wollte immer ganz bewusst seine Vaterrolle wahrnehmen.

Wir sind gespannt, womit Gerhard Heß das Publikum noch in Zukunft verwöhnen wird und wünschen ihm viel Kraft und Gesundheit!

Ein Porträt, geschrieben von Thomas Moser am 21. Januar 2012

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Gerhard Moses Heß

Gerhard Heß, der Tausendsassa in Sachen Kunst, ist ein Lichtenrader Unikum! Mit Fahrrad, Anhänger und Hund sieht man Gerhard Heß oft durch den Ortsteil radeln. Was für eine Geschichte versteckt sich hinter Heß?

Gerhard Moses Heß kommt ursprünglich von der Nordseeinsel Langeoog. Nachdem das Nordlicht bei der Bundeswehr nicht gemustert wurde, kam der junge Heß nach Berlin, um Germanistik und Geschichte zu studieren. Als Student hat er schon eine kleine Familie mit zwei Kindern, was eine absolute Ausnahme war. Der Exot unter den Studenten ist schnell ein Kind der Achtundsechziger geworden. Gerhard Heß war politisiert von der Studentenaufbruchzeit und immer selbst dabei. So wurde damals viel diskutiert. Der junge Heß fand es als diffamierend, als für Studenten die Bezeichnung „Chaoten“ hoffähig wurde. Nach einer Kundgebung wurde Heß selbst Prügelopfer in der U-Bahn. Gerhard Heß war Student und musste als verantwortungsvoller Vater auch für seine Kinder sorgen. So hielt er seine Familie mit vielen Jobs über Wasser. Da er immer viel arbeiten musste, konnte Heß sein Studium nicht beenden.

Gerhard Heß fühlte sich immer in der Stadtteilarbeit verwurzelt. So gründete er ein sogenanntes „Basisbüro“ in Moabit und verteilte für Bürgerinitiativen Flugblätter. In seiner späteren Heimat Tiergarten kämpfte er für den Erhalt eines Parks: „Das war ein wirklicher Erfolg, dass wir das geschafft haben!“ Er war auch gegen den Abbau der Mietpreisbindung. Zwanzig Jahre leitete er verantwortlich die „Berliner Mietergemeinschaft“, die nach der Wende über 20.000 Mitglieder hatte.

Der Spiel- und Theaterpädagoge Gerhard Moses Heß

Anfang der Neunziger Jahre war Heß das Ganze gesundheitlich zu viel und er musste etwas ganz anderes anfangen. So machte er eine Umschulung zum „Spiel- und Theaterpädagogen“ und noch viel später lernte er sein Instrument lieben: „Akkordeon ist eine Liebe von mir!“

Eine andere Leidenschaft war immer das Schreiben. In der Mietergemeinschaft übersetzte Heß gerne komplizierte rechtliche Zusammenhänge in eine einfache Sprache. Auch schrieb er kleine Reportagen für Stadtteilzeitungen und lernte selbst das Schriftsetzen in einer Buchdruckerei. 1996 gründete Gerhard Heß die theaterpädagogische Zeitschrift „Spielart“, die heute noch im Internet zu finden ist (http://www.spielart-berlin.de).

1998 hat es den Unruhegeist nach Lichtenrade verschlagen. In Lichtenrade bot Heß an Schulen und in Kitas Theater mit Kindern an. Erst viel später traute sich Gerhard Heß Theater für Kinder zu machen. Mit einer inneren Ruhe und Kraft kann er jetzt Kinder begeistern und mit seinen Geschichten fesseln: „Lampenfieber kenne ich dabei nicht! Es ist wie ein Wunder und ich hätte es nie gedacht, dass ich das überhaupt kann!“

Waldwochen, Stadtrand- und Friedhofsspaziergänge – ein buntes Programm für Familien und Junggebliebene

Ganz begeistert werden immer die Waldwochen in den Schulferien angenommen, bei denen Kinder Tiere und Pflanzen näher kennenlernen. Gerhard Heß ist aber nicht nur für Kinder unterwegs.

Seit 2010 veranstaltet Heß, der mittlerweile eine Erzählerausbildung gemacht hat, in Kooperation mit dem Förderverein EFEU auch Führungen auf dem „Alten St. Matthäus-Kirchhof“.

Bei den ganzen Aktivitäten konnte sich der aktive Geist jung halten. Gerhard Heß ist Vater von insgesamt vier Kindern und wollte immer ganz bewusst seine Vaterrolle wahrnehmen.

Wir sind gespannt, womit Gerhard Heß das Publikum noch in Zukunft verwöhnen wird und wünschen ihm viel Kraft und Gesundheit!

Ein Porträt, geschrieben von Thomas Moser am 21. Januar 2012