Angela Hoffmanns Collagen: Weiblichkeit, Fantasie und innere Stärke in ihrer ersten Online-Ausstellung

Angela Hoffmann stellt bei Kunst, Handwerk & Design zum Erntedank rund um die Trinitatiskirche am Charlottenburger Karl-August-Platz und dem kunsthandwerklichen Adventsmarkt in der Leonhardtstraße aus. Bei den Künstler-12von12 nimmt sie zum ersten Mal teil.

Seit 1984 widmet sich Angela Hoffmann der künstlerischen Arbeit an Collagen. In „Sampling Art Collagen“ entwickelt sie neue Bilder mit unterschiedlichen Materialien zu verschiedenen Motiven.

Ihre Collagen sind das Ergebnis assoziativer Eindrücke – herstellt aus verschiedenen Materialien und Bildausschnitten, die die Künstlerin als harmonische Bildkompositionen bezeichnet.

Das wiederkehrende Thema ihrer Collagen sind Frauen, die Sehnsucht, Melancholie, Geheimnis, Fantasie, Zauberei und Fernweh darstellen.

Bild 1: Zwischen Fenstern und Fantasie

Collage mit Frauen, Fenstern und Stadtmotiven – Kunstwerk von Angela Hoffmann
Einsamkeit bei Nacht, 2024, 40x40cm

Mit Bildausschnitten aus urbanen und häuslichen Szenen erschafft sie eine poetische Komposition, die Sehnsucht, Melancholie und geheimnisvolle Weiblichkeit verkörpert. Fenster, Gesichter, Licht und Schatten erzählen von inneren Welten und verborgenen Geschichten – ein visuelles Tagebuch zwischen Traum und Realität.

Angela Hoffmanns Collage ist ein vielschichtiges visuelles Gedicht, das urbane Architektur, häusliche Intimität und emotionale Tiefe miteinander verwebt. In ihrer charakteristischen „Sampling Art“-Technik kombiniert sie fotografische Fragmente zu einem neuen Ganzen – Fenster, Leuchtreklamen, Gestalten, Blumen und Treppenstufen werden zu Symbolen innerer Zustände und zwischenmenschlicher Beziehungen.

Die Komposition wirkt wie ein Blick durch verschiedene Fenster in fremde Leben – mal distanziert, mal berührend nah. Die nächtliche Lichtstimmung und die fragmentierte Struktur erzeugen eine Atmosphäre zwischen Traum und Realität, zwischen Beobachtung und Erinnerung. Hoffmanns Collagen sind nicht nur ästhetische Objekte, sondern auch emotionale Resonanzräume, die Fragen nach Identität, Nähe und weiblicher Selbstwahrnehmung aufwerfen.

Bild 2: Nächtliche Topografie – Berlin in Fragmenten

Collage von Angela Hoffmann mit Berliner Wahrzeichen: Fernsehturm, Philharmonie, Molecule Man und Friedrichstraße bei Nacht – urbane Fantasie und weibliche Perspektive
Berlin Highlights, 2023, 30x23cm

Angela Hoffmanns Collage entfaltet ein nächtliches Panorama Berlins, das sich nicht auf ein einzelnes Zentrum beschränkt, sondern die Stadt als vielgestaltige Struktur zeigt. Die ikonischen Elemente – vom Molecule Man in der Spree über die Philharmonie bis hin zum Fernsehturm – sind nicht dokumentarisch, sie sind poetisch eingebettet. Die Fassade des Stilwerk Berlin und die Schaufenster einer Einkaufsstraße wie der Schloßstraße in Steglitz verweisen auf Konsumkultur und urbane Bewegung.

Die Komposition wirkt wie ein visuelles Gedicht: fragmentiert, rhythmisch und voller Kontraste zwischen Licht und Schatten. Hoffmann gelingt es, die Stadt nicht nur abzubilden, sondern ihre Atmosphäre, ihre Energie und ihre Widersprüche zu verdichten.

Bild 3: Verborgene Erinnerungen

Collage von Angela Hoffmann: Modeelemente, Gesicht mit Raster, Mannequins und Texturen – künstlerische Reflexion über Weiblichkeit und Selbstbild
Geheimnisvolle Vergangenheit, 2024, 40x30cm
  • Ein Gesicht in Schwarz-Weiß, überlagert mit einem Raster, das wie ein Schleier wirkt – fast wie eine Erinnerung, die sich nicht ganz greifen lässt.
  • Ein Mannequin in einem historischen Kleid, mit hohem Kragen und Puffärmeln – erinnert an Mode aus dem späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert.
  • Spitzenstoffe und florale Muster, die eine nostalgische, fast romantische Atmosphäre erzeugen.
  • Ein Fragment einer Frau mit Federkopfschmuck und rotem Lippenstift, das Glamour und Inszenierung andeutet – vielleicht eine Anspielung auf die Goldenen Zwanziger?
  • Ein Netz- oder Gitterhintergrund, der wie ein Symbol für Erinnerung, Gefangenschaft oder Struktur wirkt.
  • Die Signatur „Angela Hoffmann 2012“, die das Werk zeitlich verortet und gleichzeitig die persönliche Handschrift der Künstlerin zeigt.

Die Collage wirkt wie ein visuelles Tagebuch, das Fragmente aus verschiedenen Epochen und Identitäten zusammenfügt. Sie erzählt keine lineare Geschichte, sondern evoziert ein Gefühl – von Vergänglichkeit, Inszenierung und der Frage, wie wir Vergangenheit erinnern und darstellen. Die Kombination aus Mode, Gesicht und Textur lässt Raum für Assoziationen: Wer war diese Frau? Was bleibt von ihr? Und was ist nur Projektion?

Bild 4: Echo der Räume

Collage von Angela Hoffmann: Innen- und Außenräume mit urbaner Szenerie, abstrakten Farbflächen und architektonischen Details – stille Spannung zwischen Sichtbarkeit und Rückzug
Melancholie, tiefe Sehnsucht, 2024, 50x40cm
  • Ein dunkler Außenbereich, vielleicht ein Innenhof oder eine Gasse – mit Betonboden und einer Wand, die wie eine Bühne wirkt.
  • Ein heller, strukturierter Bereich, der wie eine gealterte Wand oder ein verblasster Vorhang aussieht – fast wie ein Übergang zwischen den Zeiten.
  • Ein modernes Interieur mit großen Fenstern, durch die man eine urbane Szenerie erahnt – Reflexionen, Licht, Bewegung.
  • Ein rundes, schalenartiges Objekt, das wie ein Symbol für Sammlung oder Erinnerung wirkt.
  • Ein kleines Bild im Bild, das eine Person in einem dunklen Raum zeigt – vielleicht unter Wasser oder in einem Traumzustand.

Diese Collage spielt mit Raum und Zeit. Sie wirkt wie ein visuelles Palimpsest – verschiedene Schichten von Architektur, Erinnerung und Wahrnehmung überlagern sich. Die Gegenüberstellung von Innen und Außen, Licht und Dunkelheit, Vergangenheit und Gegenwart erzeugt Spannung und Tiefe.

Der Titel „Echo der Räume“ greift das Gefühl auf, dass Orte Erinnerungen speichern – und dass diese Erinnerungen manchmal wie ein Echo zurückkehren, verzerrt, fragmentiert, aber spürbar.

Angela Hoffmann gelingt es hier, mit wenigen Elementen eine ganze Welt zu öffnen – eine Welt, die nicht erklärt, sondern erspürt werden will.

Das goldene Weinen der Frau in der Mitte ist ein starkes, poetisches Bild – und es steht im Zentrum der Collage wie ein emotionaler Brennpunkt. In Verbindung mit den architektonischen Fragmenten und den räumlichen Übergängen würde sich die folgende Interpretation anbieten:

Goldene Tränen – Erinnerung als Schatz und Last

Das Weinen ist nicht einfach nur ein Weinen – die Frau in der Bildmitte vergießt goldene Tränen. Das Gold steht dabei für etwas Kostbares, vielleicht für Erinnerungen, Erfahrungen oder Emotionen, die nicht verloren gehen, sondern sich in die Räume einschreiben. Es ist, als ob die Vergangenheit selbst durch sie spricht – nicht in Worten, sondern in glänzenden Spuren.

Diese Tränen sind nicht nur Ausdruck von Trauer, sondern auch von Wertschätzung. Sie machen sichtbar, was sonst verborgen bleibt: die emotionale Geschichte eines Ortes, einer Person, einer Zeit.

Räume und Fassaden – Bühne der Erinnerung

Die umgebenden Räume wirken wie Kulissen – teils modern, teils verfallen, teils inszeniert. Sie sind Speicher von Geschichte, aber auch Projektionsflächen. Die Frau steht zwischen ihnen wie eine Figur, die sich erinnert, die sich selbst in diesen Räumen verortet – und dabei zugleich fremd und vertraut wirkt.

Die Architektur ist nicht nur Hintergrund, sondern Mitspieler: Sie rahmt die Emotionen, sie trägt die Spuren der Vergangenheit, sie ist Teil des „Palimpsests“, das Angela Hoffmann hier erschafft – ein visuelles Gedächtnis aus überlagerten Bildern und Bedeutungen.

Bild 5: Zwischen Haut und Schatten

Collage von Angela Hoffmann mit Körperfragmenten, Skulptur und abstrakten Formen – künstlerische Reflexion über Identität und Selbstwahrnehmung
Berührung, 2024, 30x25cm
  • Zwei Körperfragmente, die sich gegenüberstehen oder ineinander übergehen – ein Spiel mit Nähe und Distanz.
  • Ein angedeuteter Blick, der nicht direkt schaut, sondern sich entzieht – vielleicht aus Scham oder Unsicherheit.
  • Hände, die berühren oder zurückweichen, was die Spannung zwischen Wunsch und Zurückhaltung unterstreicht.
  • Texturen und Farben, die an Haut, Stoff und organische Materialien erinnern – sinnlich und verletzlich zugleich.
  • Ein zarter Übergang von Kindlichkeit zu Reife, sichtbar in der Mischung aus kindlichen Formen und erwachsenen Symbolen.

Diese Collage wirkt wie ein visuelles Tagebuch eines Übergangs. Sie erzählt von einem Moment, in dem Berührung nicht nur physisch, sondern auch psychisch spürbar wird. Die Dualität – zwischen Nähe und Rückzug, zwischen Neugier und Scham – ist zentral. Es geht um das Erwachen der eigenen Körperlichkeit, um das Ende der Kindheit, das nicht laut, sondern leise und tastend geschieht.

Die goldene Farbigkeit, die sich in Teilen zeigt, könnte für das kostbare, aber auch fragile Erleben stehen. Sexualität ist hier nicht plakativ, sondern verhüllt, angedeutet, gespürt. Die Scham ist nicht negativ, sondern Teil eines sensiblen Prozesses des Erwachsenwerdens.

Bild 6. Modell der Erinnerung – Kraft im Blick der Muse

Collage von Angela Hoffmann mit Frauenfiguren in Schwarz-Weiß, Pferdekopf und abstrakten Formen – Reflexion über Körper, Rollenbilder und innere Stärke
Geheimnisvolle Vergangenheit Frauen, 2024, 40x30cm

Diese Collage wirkt wie ein visuelles Echo aus einem Atelier vergangener Zeiten. Die zentrale Figur – eine nackte Frau am Boden – erinnert an die klassischen Aktmodelle der Bildhauerei, etwa bei Georg Kolbe. Doch sie ist nicht einfach Objekt der Betrachtung. Ihr Blick ist abgewandt, fast geringschätzend, als würde sie das Geschehen um sich herum kommentieren oder gar infrage stellen.

Die Komposition spielt mit dem Spannungsverhältnis zwischen Darstellung und Selbstbehauptung. Die Frau ist nicht nur Modell – sie ist Muse mit Haltung, Subjekt mit Geschichte. Ihre Körperhaltung strahlt Ruhe und Kraft aus, während ihr Blick eine innere Distanz markiert. Es ist, als würde sie sagen: „Ich bin mehr als das, was ihr in mir sehen wollt.“ 

  • Geheimnisvolle Vergangenheit: Die Szene wirkt wie ein Rückblick auf eine künstlerische Epoche, doch die Frau scheint mehr zu wissen als das Bild zeigt.
  • Stärke & Kraft: Ihre Präsenz ist körperlich und geistig spürbar – sie ist nicht nur Teil der Komposition, sondern ihr Zentrum.
  • Sehnsucht: Vielleicht nach einem anderen Blick, nach Anerkennung jenseits der Form.
  • Entwicklung: Die Collage zeigt eine Bewegung – von der musealen Darstellung zur selbstbewussten Reflexion.
  • Weisheit: Ihr Blick ist wissend, fast überlegen. Sie kennt die Mechanismen der Kunst und der Wahrnehmung.

Die Frage nach der Beziehung der zentralen Muse zu den anderen Frauen in der Collage ist essenziell – sie öffnet den Blick für die innere Dramaturgie des Werks. Die Muse ist nicht allein, sondern eingebettet in ein visuelles Ensemble von weiblichen Figuren, die unterschiedliche Haltungen, Perspektiven und Zustände verkörpern.

Beziehungsanalyse: Die Muse und ihre Umgebenden

  • Die Muse als Zentrum: Sie sitzt am Boden, nackt, in sich ruhend – aber mit einem Blick, der Distanz schafft. Sie wirkt wie diejenige, die beobachtet und bewertet, nicht wie diejenige, die sich unterordnet.

  • Die anderen Frauen: Sie sind fragmentarisch dargestellt – teils als Hände, teils als Gesichter, teils als Körper in Bewegung oder Geste. Sie wirken wie Erinnerungen, Spiegelungen oder innere Stimmen.

  • Beziehungsebene:
    Erinnerung: Die umgebenden Frauen könnten frühere Versionen der Muse selbst sein – Stationen ihrer Entwicklung, Ausdruck ihrer Vergangenheit.
    Kontrast: Während die Muse ruhig und kontrolliert wirkt, zeigen die anderen Figuren mehr Bewegung, Emotion oder Fragmentierung – sie könnten für innere Konflikte oder Sehnsüchte stehen.
    Dialog: Es entsteht ein visuelles Gespräch zwischen der Muse und den anderen Frauen – ein Austausch zwischen Selbstbild und Fremdbild, zwischen Körper und Geist, zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Eine Interpretation

  • Geheimnisvolle Vergangenheit: Die umgebenden Frauen sind wie Schatten der Erinnerung – sie tragen Geschichten, die nicht ausgesprochen, aber gespürt werden.
  • Stärke & Kraft: Die Muse steht im Zentrum, aber die anderen Frauen geben ihr Tiefe – sie sind Teil ihrer Stärke, nicht ihr Gegensatz.
  • Sehnsucht: Die Blickrichtungen, Gesten und Fragmentierungen der anderen Figuren sprechen von innerer Bewegung – vielleicht von dem Wunsch, gesehen oder verstanden zu werden.
  • Entwicklung: Die Collage zeigt eine Reise – die Muse ist das Ergebnis, die anderen Frauen sind die Etappen.
  • Weisheit: Die Muse hat gelernt, die Stimmen um sich herum zu integrieren – sie ist nicht über ihnen, sondern durch sie gewachsen.

Bild 7. Die Frauen, die ich war

Bunte Collage mit Schiff, abstrakten Formen und einer Person in gemusterter Kleidung – visuelle Reise durch Fantasie, Identität und Bewegung
Sehnsucht nach vergangener Liebe, 2025, 30x25cm

Angela Hoffmanns Collage entfaltet sich wie ein inneres Landschaftspanorama – eine Erinnerungsschicht, die aus Fragmenten von Architektur, Natur und weiblicher Identität besteht. Ein Gebäude mit dunklem Torbogen leuchtet hell in die Nacht. Es wirkt wie ein Ort der Sehnsucht – vielleicht ein Hotel in den Bergen, das Erinnerungen beherbergt. Daneben steht ein zweites, modernes Haus mit weißer Fassade und bodentiefen Fenstern – ein Symbol für Klarheit, Gegenwart und vielleicht auch einen Neubeginn.

Zwischen diesen architektonischen Polen ziehen Landschaften vorbei, eingefangen in warmen Lichtstimmungen von Sonnenaufgang bis Untergang. Sie erscheinen wie durch ein Fenster betrachtet – flüchtige Momente, die sich in der Bewegung des Lebens spiegeln.

Die Frauen in der Collage sind keine voneinander getrennten Figuren, sondern Facetten eines Ichs: Sie verkörpern Trauer, Hoffnung, Melancholie und die Suche nach vergangener Liebe. Ihre Beziehung zueinander ist nicht linear, sondern zyklisch – sie sind die Frauen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Diese Collage ist kein statisches Bild, sondern ein seelischer Raum. Ein Ort, an dem Architektur und Landschaft zur Bühne für innere Zustände werden – und die Betrachterin eingeladen ist, sich selbst darin zu erkennen.

Bild 8. Zwischenräume – Fragmente einer Wahrnehmung

Collage mit Leiter, umgekehrter Figur, Schlüsselhalter und surrealen Elementen – visuelle Erkundung von Perspektivwechseln und inneren Bildern
Kopfstand verschlüsselter Köpfe, 2025, 50x40cm

Diese Collage ist eine visuelle Reise durch die Bruchstellen und Übergänge des Alltags. Die Elemente – von der Leiter als Symbol für Aufstieg und Flucht, über die abstrakte Farbkomposition bis hin zur surrealen Darstellung eines Menschen kopfüber – erzeugen ein Spannungsfeld zwischen Realität und Imagination. Die Mischung aus Fotografie, Illustration und grafischen Mustern lädt dazu ein, die Grenzen zwischen Identität, Perspektive und Körperlichkeit zu hinterfragen.

Besonders auffällig ist die Gegenüberstellung von Bewegung und Stillstand, von Nähe und Distanz: Der ausgestreckte Arm in der Illustration scheint nach Verbindung zu suchen, während der Mund mit dem Ring auf der Zunge eine intime, fast provokante Geste darstellt. Die Collage spielt mit Symbolen des Alltags und transformiert sie in eine poetische Reflexion über das Menschsein.

Bild 9. Architektur der Erinnerung

Collage mit grünem Rohr, Holzplanken, geometrischen Formen und industriellen Strukturen – visuelle Erkundung von Raum, Materialität und fragmentierter Erinnerung
Abstrahierte Formen, 2025, 40x40cm

Diese Collage von Angela Hoffmann entfaltet sich wie eine gebaute Gedankenlandschaft – eine Komposition aus architektonischen Fragmenten, Materialien und symbolischen Objekten. Links erhebt sich ein massiver, zylindrischer Körper, daneben ein grünes Rohr, das wie eine Verbindung zwischen den Ebenen wirkt. Holzplanken, vertikal und horizontal angeordnet, bilden eine fragile Struktur, auf der eine kleine schwarze Figur wie ein Wächter der Erinnerung sitzt.

Im Zentrum öffnet sich ein fensterartiger Rahmen, in dem ein weißes Objekt ruht – wie ein stiller Blickpunkt, der das Innen mit dem Außen verbindet. Rechts zieht sich eine rutschbahnartige Form mit roten Rändern durch das Bild, als Einladung zum Aufbruch oder Rückzug. Dahinter erscheinen metallene Geländer, die an urbane Räume erinnern, aber durch ihre dekorativen Elemente auch eine poetische Note erhalten.

Angela Hoffmann schafft mit dieser Collage eine stille Erzählung über das Verhältnis von Raum und Gefühl, von Konstruktion und Erinnerung. Es ist ein Ort, an dem die Architektur zur Metapher für das innere Erleben wird – komplex, vielschichtig und voller Resonanz.

Bild 10. Verzauberte Träume

Collage mit Wellen, Puppenfigur, hängenden Kleidern und surrealen Objekten – visuelle Erzählung über Erinnerung, Ritual und innere Welten
Verzauberte Träume, 2025, 40x40cm

Diese Collage der Künstlerin ist ein visuelles Märchen, das zwischen Traum und Wirklichkeit oszilliert. Die Szene beginnt mit einem Strandbild – Menschen im Spiel mit den Wellen, ein Symbol für Freiheit und kindliche Unbeschwertheit. Daneben schwebt ein überdimensionaler Besen. Ein rotes Geschenkeband trennt vom zweiten aufgefächerten Besen, vom dem eine kleine Puppe mit rotem Kleid steht – wie eine Hexe aus einem Kinderbuch, die zum Flug ins Fantastische einlädt.

Ein türkisfarbenes Tuch fließt wie Wasser oder ein Zaubermantel durch das Bild und verbindet die Elemente. In einem Zimmer hängen zwei Kleider – leer, aber voller Erinnerung, als wären sie gerade von imaginären Bewohnerinnen verlassen worden. Auf einer Chaiselongue ruht eine Figur mit dem Gesicht eines Löwen – ein Mischwesen aus Mensch und Tier, das an die wilde Fantasie der Kindheit erinnert.

Ein bunter, blumenartiger Körper explodiert förmlich in der Mitte – wie ein Bouquet aus Gedanken. Zwei Menschen sitzen unter einem riesigen Kegel, als wären sie Teil eines surrealen Spiels oder einer geheimen Zeremonie. Die Collage ist durchzogen von Texturen, Fragmenten und rätselhaften Formen, die sich jeder eindeutigen Deutung entziehen.

Angela Hoffmann erschafft hier ein „Wunderland“ aus Erinnerungsbildern, Träumen und Symbolen. Es ist ein Ort, an dem die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen – ein visuelles Tagebuch der Kindheit, das zum Staunen, Schmunzeln und Nachdenken einlädt.

Bild 11. Kraftfelder der Weiblichkeit

Collage mit Atelieransicht, Kunstmaterialien, Fotografien und abstrakten Gemälden – Hommage an den kreativen Prozess und die Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen
Frauen Erwartungen, 2022, 40x30cm

Diese Collage ist ein visuelles Manifest weiblicher Selbstbehauptung. Zwischen Atelieransichten, Farbexplosionen und abstrahierten Formen entfaltet sich ein Raum, in dem Erwartungen und Selbstbilder aufeinanderprallen und neu verhandelt werden.

Die roten und grünen Farbakzente wirken wie emotionale Marker – Leidenschaft, Energie, Hoffnung. Der rote Stuhl steht wie ein stiller Zeuge im Zentrum: ein Ort der Reflexion, vielleicht auch der Konfrontation.

Angela Hoffmann verwebt in dieser Arbeit die Begriffe Frauen Erwartungen, Selbstbewusstsein, Stärke, Phantasie, Entwicklung, Kraft zu einem vielschichtigen Narrativ. Es ist ein künstlerisches Statement, das nicht laut sein muss, um gehört zu werden.

Die Collage lädt dazu ein, die eigene Rolle zu hinterfragen – nicht als Reaktion auf äußere Erwartungen, sondern als Ausdruck innerer Stärke und individueller Entwicklung. Ein visuelles Kraftfeld, das inspiriert und bewegt.

Bild 12. Innere Landschaften äußerer Anmut

Collage mit Vogel auf Zweigen, Pfirsichkorb, geometrischen Mustern und zwei nackten Figuren – poetische Reflexion über Natur, Sinnlichkeit und Erinnerung
Schönheit der Frauen in den Köpfen, 2025, 70x50cm

Diese Collage entfaltet sich wie ein stiller Dialog zwischen innerer Reflexion und äußerer Erscheinung. Im Zentrum sitzt ein Vogel auf einem Ast – ein Symbol für Freiheit und Wachsamkeit. Umgeben ist er von Fragmenten, die wie Gedankenbilder wirken: ein Korb voller Pfirsiche als Sinnbild für Sinnlichkeit und Reife, klassische Figuren, die Rollenbilder und Erwartungen spiegeln, und geometrische Muster, die an gesellschaftliche Ordnung erinnern.

Die Farbwelt – warm, impressionistisch, mit Gelb-, Grün- und Orangetönen – schafft eine Atmosphäre der Anmut, die nicht nur im Körper, sondern auch im Geist wohnt.

Angela Hoffmann verwebt in dieser Arbeit die Begriffe Schönheit in Frauenköpfen, Rolle, Zwang, Erwartungen, Freiheit, Anmut zu einem vielschichtigen Narrativ. Die Collage zeigt, wie äußere Anmut oft aus inneren Landschaften erwächst – aus Gedanken, Sehnsüchten und dem stillen Widerstand gegen normative Zwänge.

Ein visuelles Gedicht über das Frausein – zart, kraftvoll und voller Tiefe.

Instagram: https://www.instagram.com/angelahoffmann585

Angela Hoffmann stellt demnächst aus am

5. Oktober 2025: Kunst, Handwerk & Design zum Erntedank rund um die Trinitatiskirche am Charlottenburger Karl-August-Platz in Berlin – ihre Einladung: 5. Oktober 2025: Kunst, Handwerk & Design zum Erntedank

7. Dezember 2025: Kunsthandwerklicher ADVENT in der Charlottenburger Leonhardtstraße am verkaufsoffenen Sonntag in Berlin: 7. Dezember 2025 – ihre Einladung: folgt

1 Kommentar

Kommentieren →

Schreibe einen Kommentar