Birgit Helmlinger findet zunehmend Freude daran, bei den 12von12 eines Monats mitzuwirken. Diesmal widmet sie sich der Schwarz-Weiß-Fotografie. Wie passend! Denn so lässt sich herrlich das unerbittliche November-Grau des heutigen Tages darstellen. Davon zeugen ihre Bilder.
„Ich finde, November ist einer der traurigsten Monate des Jahres: grau, kalt, feucht, zum Schütteln. Nur die Vorfreude auf Laternenumzug, Adventskalender und Weihnachten lassen mich das aushalten“, schreibt Birgit.
Passend zu dieser Stimmung sind meine Fotos diesen Monat schwarz-weiß. In Monochrom bin ich als Fotografin in meinem Ausdruck auf das Wesentliche reduziert, nämlich auf Motiv und das Zusammenspiel von Licht und Schatten.
Ich hoffe, euch zeigen zu können, dass selbst der Spätherbst schöne Seiten hat.
Dieses Mal habe ich mich am südlichen Berliner Stadtrand, in Lichtenrade aufgehalten und alltägliche Situationen eingefangen. Menschen auf der Straße, bei der Arbeit, beim Einkaufen, im Feierabend.
Neudeutsch nennt man das „Streetphotography“ oder einfach „Fotos von der Straße“. Damit habe ich mich auf ein kleines Abenteuer eingelassen und neue Erfahrungen gesammelt. Denn
das ist nicht mein Genre. Ich fotografiere ungern Menschen.
Das hat mehrere Gründe: Um die Szene lebendig einzufangen, mache ich erst das Foto und frage anschließend nach dem Einverständnis. Dieses Vorgehen hat etwas Voyeuristisches, es ist mir unangenehm und könnte Ärger auslösen, soweit meine Gedanken.
Dann die Realität: Die Menschen waren erfreut, vielleicht sogar ein bisschen geschmeichelt, wenn ich um ein Foto bat. Sie reagierten sehr freundlich und mir ging jedes Mal das Herz auf, wenn eine
solche Begegnung in einem gegenseitigen Lächeln mündete. Darüber habe ich sehr gestaunt. Niemand, nicht ein/e einzige/r hat meine Frage nach einem Bild abgelehnt.
Da ich aber nicht jeden Tag in der Stimmung bin, fremde Menschen anzusprechen, tatsächlich ist das eher selten der Fall, fotografiere ich sie in der Regel von hinten, sodass man niemanden erkennen kann. Dafür bedarf es keiner Erlaubnis.
Am liebsten sind mir aber Motive, die still stehen und die ich so lange umkreisen kann, bis ich die richtige Perspektive gefunden zu haben glaube. Also Steine, Pflanzen, Himmel und anderes Unbelebtes. Wie alles, hat auch Straßenfotografie zwei Seiten. Sie kann beglückend sein, wenn erfreuliche Begegnungen zustande kommen oder eben auch peinlich, wenn ein Modell sich ärgert.
Wie würdet ihr reagieren, wenn euch jemand fotografieren wollte?
Gerne lese ich eure Kommentare hier oder auch auf meinen Social-Media-Plattformen bei Instagram @1stadtnaturfoto und Facebook birgit.helmlinger. Dort gibt es fast täglich neue Fotos von mir.
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