Birgit Helmlingers 12von12 im Oktober 2024: Rost in der Fotografie

Rost ist eine Oxidation von Metalloberflächen- soweit die rationale Betrachtung. Für mich als Fotografin jedoch ist er ein wahrer Schatz. Die faszinierenden Muster, die der Rost hinterlässt, erzählen Geschichten von Zeit, Vergänglichkeit und der Kraft der Natur.

Rost bietet unzählige Möglichkeiten für eindrucksvolle Aufnahmen –

auf alten Autoteilen:

Birgit Helmlinger widmet sich bei ihren 12von12 heute dem Thema Rost.
Birgit Helmlinger: Autoteile dem Rost ausgesetzt

auf vergessenen Zäunen:

Birgit Helmlinger stößt bei ihrer Recherche über Rost auf einen Zaun, dessen Rost in allerlei Farben schillert.
Birgit Helmlinger: Rost schillert in allerlei Farben am Zaun

oder auf einfachen Werkzeugen:

Birgit Helmlinger hat ein Scharnier aufgetan, das von typischer Rostfarbe umhüllt ist.
Birgit Helmlinger: typische Rostfarben auf einem Scharnier

Das Spiel von Licht auf der rauen Oberfläche, die Farbpalette von ocker über grün, manchmal blau bis dunkelbraun, machen Rost zu einem dankbaren Motiv für die Fotografie:

Helmlinger entdeckt porösen Rost auf metallenen Oberflächen.
Helmlinger: Poröser Rost auf metallener Oberfläche

Rost, aus fotografischer Sicht, ist ein komplexes Phänomen. Die unregelmäßigen Oberflächenstrukturen

Helmlinger gefällt der Kontrast zwischen dem grünen Farbanstrich und der bräunlichen Farbe des Rost, der hindurchbricht.
Helmlinger: Rost unter grünem Farbanstrich

und die variierenden Farbtöne zeigen sich in Makroaufnahmen,

Birgits Blick fällt auf eine Niete, die zu 80 Prozent von Rost überzogen ist.
Helmlinger: Niete, über die der Rost hinwegzieht

die, die feinen Details der Korrosion zu enthüllen. Rost ist nicht nur ein ästhetischer Blickfang, sondern auch ein historischer Zeuge. Alte Industrieanlagen, Schiffe oder Fahrzeuge tragen die Spuren der Zeit in Form von Rost.

Birgit findet ein Zahnrad, dessen Oberfläche Rost angesetzt hat, aber nicht verrostet ist.
Helmlinger: Zahnrad mit Rost, ohne verrostet zu sein

Was kann uns Rost sagen?

Rost kennzeichnet die Vergänglichkeit und Transformation von metallischen Oberflächen, für die die Natur und Zivilisation sorgen und zeigt uns die Schönheit im Verfall.

  • Vergänglichkeit: Rost erinnert uns an den Lauf der Zeit und die Unvermeidlichkeit des Verfalls. Alte, rostige Objekte wirken melancholisch und nostalgisch, sie erzählen Geschichten von vergangenen Zeiten.
Rost kann uns etwas über die Vergänglichkeit der Dinge sagen. Ein Gartentor zum Beispiel verrostet und fällt eines Tages auseinander.
Helmlinger: ein von Rost befallenes Gartentor im Spiel von Licht und Schatten
  • Transformation: Rost ist ein Prozess der Veränderung. Er zeigt, wie sich Materialien im Laufe der Zeit wandeln und neue Formen annehmen. Diese Transformation kann als Symbol für persönliche Entwicklung oder gesellschaftliche Veränderungen gedeutet werden.
Eine metallene Schlaufe drohte zu verrosten. Ein Anti-Rostmittel sollte helfen, den Rostfortschritt aufzuhalten.
Helmlinger: eine metallene Schlaufe von Rostschutzmittel ummantelt
  • Natur und Zivilisation: Der Kontrast zwischen der organischen Natur des Rosts und den künstlichen Objekten, die er befällt, erzeugt eine Spannung. Er erinnert uns daran, dass die Natur letztendlich immer siegt.
Auch Flechten haben ihren Anteil am Vernichtungsprozess von metallenen Oberflächen.
Helmlinger: Flechten umkränzen den Rostfleck
  • Schönheit im Verfall: Rost kann eine ästhetische Qualität besitzen, die oft als „wilde Schönheit“ bezeichnet wird. Die unregelmäßigen Muster und die reiche Farbpalette machen ihn zu einem faszinierenden Motiv für Fotograf*innen.
Birgit Helmlinger findet Gefallen an der Zeichnung, die Rost in blauem "Feld" hinterlässt.
Helmlinger: Zeichnung in Blau

Ich freue mich, wenn ich Sie, geschätzte Leser*innen, mit meiner Begeisterung für Rost animieren konnte. Vielleicht wenden Sie Ihren Blick beim nächsten Spaziergang auf die rostigen Details auf
Ihrem Weg.

Helmlinger sieht Rostsprenkel zwischen Rot und Blau auf einem runden - Knauf?
Helmlinger: Rostsprenkel zwischen Rot und Blau

Birgit Helmlinger am 12. Oktober 2024


Danke schön, liebe Birgit Helmlinger, für diesen schönen Beitrag im Rahmen der 12von12 eines Monats. Auch im September hast du in dankbarer Weise über die „Alte Mälzerei“ in Lichtenrade geschrieben.

1 Kommentar

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Hallo Birgit,
sehr schöne Rost-Fotos, Rost-Impressionen, Rost-Effekte!
Der Text kann mich dieses Mal weniger mitnehmen, denn die Aufgliederung „Vergänglichkeit – Transformation – Schönheit im Verfall … “ kommt etwas bemüht-erklärend daher, wo der Rost doch selbstredend für diese Aspekte steht. Meine Anregung: auch den Text „poetischer/kunstvoller“ ausrichten, damit Wort und Bild sich gegenseitig befruchten.
Oder auch den Text, den Ton, nicht kunstvoll ausrichten, aber ihm Leichtigkeit, Beschaulichkeit und eine Prise Humor verleihen. Ungefähr so ein Tonfall hat mir bei manch anderem deiner hier vorgestellten Beiträge gut gefallen! Könnte solch ein Tonfall dein „roter Faden“ für die Serie sein?

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