Das war ganz einfach. Der Beruf der Schneiderin bzw. Designerin wurde mir schon durch meine Großmutter in die Wiege gelegt.
Sie war zu ihrer Zeit Kürschner-Meisterin und bildete persönlich meinen Vater in dem Beruf aus.
Somit hatte ich meine erste Nähmaschine bereits mit vier Jahren!
Meine Eltern arbeiteten von Anfang an zusammen. Sie verkauften ihre Werke sehr erfolgreich auf dem damals bekannten „Kunstmarkt am 17. Juni“ in Berlin.
Ich wuchs also damit auf.
Trotzdem wollte ich erstmal nach dem Modedesignstudium in Frankreich meinen eigenen Weg gehen und fand Arbeit in der Industrie, wo ich für zahlreiche namhafte Designer Jeanshosen entwarf.
Anfangs waren der Jetset und die Auslandsreisen aufregend und neu, bis mich die Arbeit in den Fabriken auffraß und mein privates Leben nicht mehr handhabbar war. Ich stieg aus. Ohne jede Reue. Mir war klar: Ich werde selbstständig.
Ich bin dankbar für alles Bisherige in meinem Leben. Selbst die Zeit in den Fabriken will ich nicht missen, denn sie hat mir gezeigt, wie wichtig Menschlichkeit, Respekt und Familie sind. Denn das lässt sich mit keinem Geld der Welt bezahlen.
Heute arbeite auch ich mit meinem Ehemann zusammen, der übrigens vorher mein Standnachbar auf dem Markt an der Straße des 17. Juni war.
So, das ist meine Geschichte.
Danke an Claudia Scholz für den Aufruf zu der Blogparade: „Wie und wann bist du Kunsthandwerkerin geworden?“
Claudia organisiert nicht nur schöne Kunsthandwerkermärkte in Berlin, sondern ist sehr aktiv darin, Kunsthandwerkern und ihren Arbeiten eine Plattform zu geben und sie sichtbar zu machen. Da steckt viel Arbeit drin. Das möchte ich an dieser Stelle einmal würdigen – danke, Claudia!
Eliza Piazzese unterhält ein Atelier für Design & Kunst in Berlin. Auf ihrer Website schreibt sie: Unser erklärtes Ziel ist, wertvolle Kleidungsstücke zu fertigen. Menschen, die Handwerk zu schätzen wissen und auf der Suche nach Liebhaberstücken sind, sind bei uns richtig! Die Kollektion wird ausschließlich in unserer Werkstatt in Berlin hergestellt und das immer in kleinen, limitierten Serien.
Das Besondere ist, dass wir sämtliche Stoffreste, die bei der Herstellung für die Jacken anfallen, zu unterschiedlichen Accessoires weiter verarbeiten. Somit vermeiden wir ein hohes Müllaufkommen und sorgen für immer neue „einzigartige“, wechselnde Stücke, die unsere Kollektion abrunden und so besonders machen. Sie finden bei uns ein rundum perfektes Outfit, angefangen von der Jacke über den passenden Schal bis hin zur Mütze.
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