Kind, davon kannst Du doch nicht leben! Wie ich dennoch Künstlerin wurde

Kind, von der Kunst kannst Du doch nicht leben, war ein Satz, den meine Eltern und weitläufige Verwandtschaft nicht müde wurden, zu sagen. Wie ich dennoch Künstlerin wurde?

Um mir das vor Augen zu führen, bin ich dem Aufruf zur Blogparade „Wie, wann und warum bist Du Künstler*in geworden?“ von Claudia Scholz gefolgt. Danke, liebe Claudia! Ich freue mich, dass Du Kunstschaffende ein Coach sein möchtest. Ich bin dabei!

Lass mich zurückblicken: Wie und warum bin ich Künstlerin geworden?

Angefangen hat wohl alles damit, dass ich in einer kreativen, chaotischen und exzentrischen Berliner Familie in Wilmersdorf das Licht der Welt erblickte.

Da gab es Schauspieler, Sänger, Maler, Ballett-Tänzerinnen, … zum Beispiel:

Meine Urgroßtante trat in den 20ern im Zirkus Knie auf, meine Großmutter arbeitete zur gleichen Zeit als Kostümbildnerin dort.

Mein Vater? Er hat das meiste dazu beigetragen.

Wenn er auf Tournee war, schickte er mir immer tolle Briefe, verziert mit Sketchnotes aus seinem Alltag. Auch zeichnete er für mich ein eigenes Bilderbuch. Ab da wusste ich, dass ich Zeichnen und Malen zu meinem Beruf machen wollte. Meine ersten Auftragsarbeiten, das waren Poster, verkaufte ich mit nur 10 Jahren an die Künstlerkollegen meiner Eltern.

Mein Vater weckte in mir auch die Leidenschaft für Bastel- und Gestaltungsarbeiten aller Art. Wir waren wohl damals maßgeblich an einer sehr frühen Upcycling-Bewegung beteiligt. 20 Quadratmeter Eisenbahnanlage und ein Puppenhaus waren die Highlights unserer kreativen Zeit.

Daraus entwickelten sich meine heutigen skurrilen und fantastischen Steampunk- und Upcycling-Projekte. Das ganze gepaart mit mehreren Jahren verschiedener Auslandsaufenthalte, die natürlich viele spannende Eindrücke hinterlassen haben.

Ruby Bachert-Schneider versteht sich auch auf Steampunk. Das zeigt sie auf der Foto-Collage. Zu sehen sind viele Steampunk typische Embleme aus Upcyclingmaterial.
Scrapbook-Fotocollage von Ruby Bachert-Schneiders Steampunk-Aktivitäten

Meine Mutter verbot mir damals, am Ballettunterricht teilzunehmen, da sie selbst mit 12 Jahren schon auf der Bühne stand und um den harten Alltag wusste. Mein Vater, ein Schauspieler und Sänger, und auch mein Stiefvater, ein Musiker, meinten, von der „Kunst“ könne man nicht leben und so drängten sie mich deshalb in Richtung „normales“ Leben.

Also begann ich den Spagat zwischen Kunst und Arbeit im Angestelltenverhältnis, zuerst als Werkzeugzeichnerin bei einer Zahnradherstellungsfabrik in München und später bei einer kleinen Werbeagentur in Berlin. Zu einem Sekretariat im Steuerbüro gehörte ich auch.

2009 wagte ich dann den Sprung in die Selbstständigkeit als freie Illustratorin und Multimedia-Künstlerin. Aufträge in den Bereichen Werbung und Kinderbuchillustration, Ausstellungen, Kunstmärkte und – seit 2023 – auch die Kursleitung an einer Sekundarschule in Spandau im Fach Kunst und Upcycling machen mein Leben bunt.

Ruby Bachert-Schneiders Leidenschaft bewegt sich zwischen dem Zeichnen, Illustrieren und Upcycling. Das zeigt sie eindrucksvoll als Collage auf dem Bild.
Ruby Bachert-Schneider: Streifzug über ihr künstlerisches Wirken als Illustratorin und Steampunk-Künstlerin

Manchmal muss man im Leben eben Umwege gehen, um an seinem Ziel anzukommen.


Beitrag zur Blogparade: Wie, wann und warum bist Du Künstlerin geworden? Ruby Bachert-Schneider zeigt sich im Bild mit ihrem Steampunk-Kostüm.
Ruby Bachert-Schneider: Wie ich Künstlerin wurde

Ruby Bachert-Schneider, eine in Berlin-Spandau beheimatete Illustratorin und Steampunk-Künstlerin.

Hier ist sie mit weiteren Arbeiten zu sehen: Ruby Bachert-Schneider Illustrationen

Instagram: Illustration/Berlin

FB: Ruby Bachert-Schneider

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