Die Künstler-12von12 von Christian Abt im Februar 2023: Seine große Liebe gilt den alten Maschinen

Von Robert Lembke nach einer typischen Handbewegung, die seinen Beruf symbolisiert, gefragt, wäre dies seine Antwort gewesen: die geöffnete Hand als Handreichung in Richtung des Zuschauers, den Ellbogen auf den Schraubstock gestützt und im Hintergrund seine Werkstatt.

Christian Abt liebt alte Maschinen

Am liebsten arbeitet er mit alten Maschinen, um seine neuen Werke zu schaffen. Hier geht nichts automatisiert. Jeder Schritt will gut überlegt sein, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Am Ende ist jedes handgefertigte Teil ein Unikat von „gehandhabt“.

„Gehandhabt“ ist der Name seiner Leidenschaft und die Antwort auf Robert Lembkes Frage auf das, was er tut.

C. Abt ist „gehandhabt“

Die Ausbildung zum Zerspaner war ihm zu eintönig. Die Tätigkeit als Prototypenbauer oder Messebauer lag ihm besser. Hier waren seine ganze Kreativität und sein handwerkliches Können gefragt.

In seiner freien Zeit entstanden viele Kunstwerke. Alte Maschinen und Mechaniken ließen sich unter seiner Hand restaurieren und wieder zum gewohnten Leben verhelfen, darunter Uhren, Nähmaschinen, Motorräder etc. Das zugleich war der Auftakt für viele nicht ganz alltägliche Ideen, die er nach und nach zu klug ausgetüftelten großen und kleinen Projekten wachsen ließ.

Christians Maschinenpark an leuchtenden Beispielen

Zwei Nähmaschinen stehen einander gegenüber. Die eine ist eine Singer, die andere eine Pfaff. Beide zusammen sind nun eine Tischlampe geworden.
Ungleiche Zwillinge

Zwei Nähmaschinen, die nur auf den ersten Blick identisch aussehen: Die eine war mal eine Singer, die andere eine Pfaff. Unter ihnen sonnen sich zwei kleine Blumen aus alten Schrauben auf Unterlegscheiben, ebenfalls ein Zwillingspaar.

Die alte Industriekultur und ihre Geschichten

Christian Abt beschleicht regelmäßig das Gefühl, dass seine Protagonisten in ihrem früheren Leben etwas Außergewöhnliches erlebt haben könnten. Wer wohl ihre Eigentümer waren? Welche Geschichten die Maschinen aus ihrer Vergangenheit erzählen würden, wenn sie nur könnten? Christian geht ihnen mit wachsender Leidenschaft nach.

Aus einem Weinfass entsteht - vielleicht eine Lichtleiste? Die Oberfläche der Weinfassdaube ist sauber abgeschliffen. Die Späne liegen noch auf dem Tisch. Erste Löcher sind gebohrt.
Weinfassdaube, Bild: Christian Abt

Der schwarze Rumpf der alten Nähmaschine ist diesmal auf seitlich aufgestellt. Nun dient er dem Kaktus als Blumentopf.Mein kleiner grüner Kaktus, Bild: Christian Abt

Das Vorderteil einer Nähmaschine steht kopf und lebt nun als Blumentopf weiter. Allerdings könnte man es auch anders nutzen – als Pinselhalter zum Beispiel im Atelier.

Auf einem Schwartenbrett steht die alte Handbohrmaschine mit schirmartigem Lampenschirm aus altem Karosserieblech. Dieses Ensemble ist nun eine Lampe geworden.
Als Bohrmaschine ausgedient, Bild: Christian Abt

Auf einem Schwartenbrett steht die alte Handbohrmaschine mit schirmartigem Lampenschirm aus altem Karosserieblech. Diese Lampe kann nicht nur leuchten. Wer den Knopf bedient, wird Zeuge eines Prozesses, der damit endet, dass die Lampe ihren Schirm zur Decke dreht und die Kurbel ein schönes Licht erzeugt, wovon selbst die Wand noch etwas hat. Ein Beispiel davon? Beim nächsten Mal!

Als Bügeleisen hat es seine Funktion aufgegeben. Über ein Stück Zollstock ist es über den Tisch verlängert. Sein hölzerner Fuß erinnert ist der Form des Bügeleisens angepasst. Es dient nun als Schreibtischlampe.
Heißes Eisen bringt die Erleuchtung, Bild: Christian Abt

Eine Nähmaschine in knall-gelb mit rotem Kabel und Moped-Kennzeichen als Lampenschirm. Dieses Moped kann nicht fahren. Bild: Christian Abt

Eine knallgelbe Nähmaschine mit rotem Kabel und Moped-Kennzeichen als Lampenschirm.

Nichts ist unmöglich und kein Projekt zu groß oder klein

Das Heck eines alten kantigen Fahrzeugs in grau-weiß, es könnte vom Mercedes sein, ist Teil einer Couch im Wohnzimmer gegen die Wand gelehnt. So sieht es aus, als hätte es im Wohnzimmer geparkt.
Im Wohnzimmer geparkt, Bild: Christian Abt

Auch ein Unfall kann euch nicht trennen. Das Heck wurde nicht einfach nur abgeschnitten, nein, es wurde um 50 cm verbreitert, um ausreichend Sitzfläche zu bieten und ihm ein Parkplatz als Altersruhesitz im Wohnzimmer zu gönnen.

Ein Stück Baumrinde, eine Brustleier und Omas Messbecher zusammen bilden die neue Tischlampe.
Wo ist Omas Messbecher hin?

Ein Stück Holz, eine Brustleier und ein Messbecher, fertig ist die Tischlampe – zumindest für den oder die Handwerker/in mit Grundkenntnissen für das Holzhandwerk und das Elektrifizieren. Ein bisschen Gefühl für Ästhetik darf auch sein.

Ein Hobel und auf seiner Spitze sitzt eine formschöne Glühlampe. Zusammen sind sie ein Ensemble zum Verlieben!
David und Goliath

Ein weiterer Hobel hat das Licht der Welt als Tischleuchte erblickt. Daneben sitzt eine kleine Blume aus Schrauben mit Unterlegscheiben auf Holzfuß.

Das Kupferblech einer alten Dachrinne und ein Würstchenglas bilden zusammen eine Gartenlampe.
Würstchenglas, Bild: Christian Abt

Kupferblech einer alten Dachrinne und ein Würstchenglas sind die Basis für diese „merkwürdige“ Gartenlampe.

Vier Lampen sind zu sehen. Jede hat einen Holzfuß, ein Hufeisen und einen Lampenschirm aus einer alten Konservendose oder Kaffeesäcken.
Hexenwald, Bild: Christian Abt

Vier Lampen mit Holzfüßen, Hufeisen und Lampenschirme aus alten Konservendosen oder Kaffeesäcken.

Viele Blumen aus Baustahl und altem Blech von Nähmaschinenschränken auf einer grünen Wiese.
Es wird Frühling, Bild: Christian Abt

Viele Blumen aus Baustahl und altem Blech von Nähmaschinenschränken auf einer grünen Wiese – garantiert unkaputtbar!

Christian Abt ist Wandlungskünstler

Nicht selten sind es die wildesten Gedankensprünge, die Christian Abts kreatives Schaffen beeinflussen und das fertige Exponat wachsen lassen.

Was ihm besonders am Herzen liegt: Seine Produkte sollen am Ende so aussehen, als wären sie „aus einem Guss“ geformt. Kleinste Details sind wichtig. So zum Beispiel dürfen Lampen ihre Kabel nicht frei herumliegen haben, darf kein Plastik die Optik stören oder der Lampenschirm einer anderen Epoche angehören.

Am Ende sind aus diesen alten „Erbstücke“ stilvolle und formschöne Upcycling-Unikate geworden.

Christian Abt, Website: gehandhabtE-Mail: c.abt@gehandhabt.de

Und vielleicht treffen wir Christian Abt in Kürze live und in Farbe – bei KUNST trifft WEIN vom 29. April – 1. Mai 2023, Wein-Pfingsten in Westend vom 27. – 29. Mai 2023 oder beim 36. Wein- und Winzerfest Lichtenrade vom 8. – 10. September 2023 in Berlin?

Wir werden berichten – am 12. März 2023!


Auf der Suche nach den anderen Künstler-12von12? Ein Überblick: das Künstler-Netzwerk

Source: Automatisch gespeicherter Entwurf

Schreibe einen Kommentar