Heute ist der 12. Februar 2023 und Zeit für meine #12von12. Und wer sich der Kunst im weitesten Sinne verschrieben hat, ist bei den Künstler-12von12 herzlich willkommen und trage sich am Ende dieses Beitrags ein! Für mich heißt es: ab ins Museum!
Meine 12von12 im Februar 2023 dokumentiere ich mit 12 Bildern des Tages. Wo hat es mich heute hingeführt? Ins Museum natürlich! Ganz genau? In die Neue Nationalgalerie.
Es nieselt. Heute ist also bestes Museumswetter!
Es geht los! Wir fahren zur Neuen Nationalgalerie. Foto: Claudia Scholz
Die Wahlen in Berlin
Ein Blick auf die Nationalgalerie nach der Sanierung
Die Neue Nationalgalerie in Berlin ist ein Bauwerk des Architekten Mies van der Rohe. Es war in den letzten Jahren wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Zur Neueröffnung gibt es die Ausstellung „Die Kunst der Gesellschaft 1900 – 1945“ zu sehen. Sie läuft noch bis zum 2. Juli 2023.
Mein kleiner Ausschnitt: Die Kunst der Gesellschaft zwischen 1900 und 1945
Das ist eine Fotomontage von Hannah Höch (1920). Räder, Kugellager, Tanzen, Ringen, Schlittschuhlaufen – alles bewegt sich im Kreise oder wild durcheinander. Auf der Tafel steht: „Und da selbst die Atome nicht mehr unteilbar sind, werden auch die Individuen aufgelöst und zu neuen Gestalten wieder zusammengesetzt. Der Kopf vom Generalfeldmarschall Hindenburg findet sich auf dem Körper der Tänzerin Sent M’Ahesa wieder. Als Mischwesen umschmeichelt sie den abgetretenen Kaiser Wilhelm II.“ Dieses Bild gehört der Epoche Dadaismus an.
Otto Dix fühlte sich dem Stil der Neuen Sachlichkeit verpflichtet, heißt es auf der nebenstehenden Tafel.
Auf der Tafel heißt es: „Das Bild ist angelehnt an die Form eines Flügelaltars“. Die Bilder zeigen Überlebende eines NS-Konzentrationslagers.
Sprunghafter Wechsel zwischen den Kunststilen
Mies van der Rohe hat die Neue Nationalgalerie offen in jede Richtung konzipiert. So verhält es sich auch mit dieser Ausstellung. Sie lässt den sprunghaften Wechsel zwischen den Kunststilen zu. Gezeigt werden Werke des Expressionismus, Kubismus, Surrealismus, Dada und der Neuen Sachlichkeit.
Im Folgenden begegnen sich zwei Epochen-Vertreter: Max Liebermann und Ernst Ludwig Kirchner.
Ernst Ludwig Kirchner malt dieses Bild von Max Liebermann 1926. Es sah ihn wohl des Todes nahe, denn er malte ihn mit beinahe geschlossenen Augen, modergrünem Gesicht, die Tulpen senken die Häupter und es wird Abend.
Auf der Tafel steht: Ernst Ludwig Kirchner und Max Liebermann verkörpern jeweils eine Epoche. Max Liebermann vertritt den Impressionismus in Deutschland, Kirchner steht für den Expressionismus. 1926 war Liebermann 78 Jahre alt. Er lebte noch bis 1935.
Gezeigt werden die Häuser einer Stadt, geometrisch gezeichnet, auch noch gegenständlich gemalt, aber schon der Abstraktion angehörig.
Auf der Tafel steht: Die Abstraktion gilt als die größte Errungenschaft der Bildenden Kunst in der Klassischen Moderne. Abstraktion bedeutet zunächst nur, von der konkreten Form abzusehen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Abstrakte Kunst wird als eine vollkommen neue Sprache verstanden. Als bedeutender Vertreter ist das Bauhaus bekannt. Dort werden Kunst und Kunsthandwerk gleich berechtigt gelehrt. Zu den „Lehrern“ bzw. „Meistern“ gehören Wassily Kandinsky und Paul Klee, für den Abstraktion noch immer Anklänge des Gegenständlichen enthält – als Reservoir des Abstrakten mit Erinnerungen.
Hach, war das wieder schön heute! Wir sehen uns wieder – am 12. März 2023! Und zu welchen Ausstellungen, Museen, Märkten und Events gehst Du so?
2 Kommentare
Kommentieren →Danke für den Hinweis auf diese Ausstellung. Ich werde sie mir sicher ansehen.
Liebe Claudia,
die Bilder in der Nationalgalerie sind echt krass.
Ich war auch letzte Woche dort und hatte Gänsehaut.
Es ist wichtig, dass es bildende Künstler gibt, die das Kriegsgeschehen in ihrer Kunst verarbeiten und für uns erfahrbar machen, uns zum Nachdenken bringen.
Danke, dass du die Bilder in deinem „12 von 12“ zeigst.
Lieben Gruß
und bis bald,
Tanja