Matthias Hentschels 12von12 im April 2023: Vorbereitungen für KUNST trifft WEIN in Berlin am Dorfteich Lichtenrade

 

Matthias Hentschels erste Tagesdokumentation im 12von12-Format für Künstler. Er berichtet:

Computer läuft. Es gibt eine Menge zu organisieren. Der Ostermarkt am Karl-August-Platz ist passé. Frei nach dem Motto „nach dem Markt ist vor dem Markt“ kommt erst die Auswertung und dann die Moral – nein, die Vorbereitung auf Lichtenrade mit KUNST trifft WEIN!

Aber erst noch’n Kaffee

Erst'n Kaffee! Eine Thermoskanne mit schwarzem Kaffee und eine Porzellantasse mit blau aufgedrucktem, blindem Huhn - wahrscheinlich von Matthias Hentschel, dem Künstler, selbst mit blauem Edding aufgetragen.
Kaffee am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.

Mist! Die großen Mappen vom Ostermarkt stehen noch herum, aber die nehme ich nicht mehr mit nach Lichtenrade, das war zu unhandlich, zu schwer und wenig effektiv. Ich nehme nur kleine Bilder mit. Die großen Arbeiten können dann bei mir zu Hause, bei der nächsten Ausstellung oder in meiner virtuellen Galerie besichtigt werden. Mal sehen, was ich so an kleinen Arbeiten habe.

Matthias Hentschel räumt zwischen seinen Entwürfen und Rückläufen vom Ostermarkt in Berlin-Charlottenburg auf. Sein Tisch im Atelier liegt noch voller Bilder und Entwürfe.
Oha, was ich alles so gemacht habe. Aufarbeitung, organisieren, zusammenstellen, oh, oh!

Lass’ ich noch etwas drucken? Bis wann müsste ich das wegschicken? Kosten? Na, das mache ich morgen!

Kurz raus ins Grüne

Pause vom Aufräumen. Matthias Hentschel entdeckt das zärtliche Grün bei einem Trieb vom Kastanienbaum. Er steckt im Boden vor dem Stamm.
Draußen das erste Grün

Vielleicht sollte ich doch etwas mit dem Fahrrad losdüsen. Das wäre gut für den Rücken und das Wohlbefinden. „Ich mach’ das, nachher.“ Kirsten wollte doch nach der Arbeit mit mir fahren, um zu schauen, ob das Rad nach der Reparatur wieder einwandfrei läuft.

Was noch?

Schmuckstücke für den Kunstmarkt

Ich sollte mit den Silberabschnitten von meinen „Wasserhasen“ ein paar Güsse machen. Die Abgabe bei einer Silberscheideanstalt lohnt sich dafür nicht, deshalb verarbeite ich die „Sägeabfälle“ selber, meist im Sandguss.

Also gut, Arbeitsplatzwechsel.

Ich habe doch noch den Rohling für eine archaische Krake, die ich schon ein paar Mal gegossen habe. Wo war die? In einer von meinen Kästen mit Kleinodien! Also herausholen, aufmachen, nachschauen.

Ein gut organisierter Haushalt lässt alles in Windeseile wieder auffinden. Dafür hat Matthias Hentschel Kisten und Kästen im Atelier stehen. Wir erhaschen einen Blick darauf. Allerhand Kleinode wie zerbrochene Blumenornamente aus Ton, Rohlinge aus Metall und Zubehör wie Lederband fürs Anfertigen von Ketten um den Hals liegen hier sorgsam verpackt.
Kiste mit Kleinoden und Rohlingen, unten rechts: die Krake

Ha, gefunden! Na, dann kann ich das Tier ja noch einmal gießen. Aber ich werde die Unterseite noch etwas verändern, die ist mir zu glatt. Die Gussformen müssen noch vorbereitet werden. Sie werden mit speziellem Formsand gefüllt.

Die Metallform zum Gießen von Schmuckteilen, mit Sand gefüllt. Heute soll ein Tier entstehen - ein Fisch vielleicht, weil Matthias Hentschel unter wearablefish.de firmiert? Wir werden sehen.
Formen zum Gießen können aus Metall oder aus Holz bestehen. Im Bild: die Metallform mit Formsand

Beide Formen, eine aus Holz und eine aus Metall sind selbst gefertigt, wobei die Metallform besser ist als die Holzform, die mir gute Dienste geleistet und schon etliche Güsse hinter sich hat.

Ich habe trotzdem die Holzform genommen, dafür brauchte ich weniger Sand.

Auf Matthias Hentschel flacher Hand ist der Tierrohling aus Metall zu sehen.
Die Krake geformt

Jetzt hat sie schon den angelöteten Ring, ist versäubert und poliert. Soweit fertig?

Bei meinem zweiten Guss hat sich mit dem geschmolzenem Silber, wie beim Zinngießen zu Silvester, eine zufällige Form entwickelt. Ich sehe darin einen Vogel. Den arbeite ich aus. Einige Teile werden entfernt, einige Stellen mit Silberlot und Silberstücken ausgebessert und repariert. Der Vogel ist im Rohbau fertig.

Das Kettenstück sieht im ersten Anlauf wie ein Vogel aus, sagt der Künstler Matthias Hentschel. Er nimmt einen Schleifer zur Hand, um den Anhänger die endgültige Form zu geben.
Arbeiten am Rohbau Vogel
Nach dem Schleifen liegt Vogel Strauß in der Hand des Künstlers Matthias Hentschel. Der Anhänger ist aus Silber. Er probiert die Größe des dazu passenden Eis für den Vogel aus. Das Ei soll dem Anhänger als Stein hinzugefügt werden. Er ist grün.
Vogel Strauß herausgearbeitet

Und jetzt? Ein Ei dazu? Welcher Stein würde passen? Was habe ich denn da?

Der dicke Schnabel muss ab. Fassen. Poliert! Oh, wie spät ist es denn jetzt? Fahrradfahren? Morgen!


Matthias Hentschel zeigt sich betont leger und etwas müde bei Sonnenschein im Grünen. Er hat die Arme verschränkt und lehnt gegen eine niedrige Mauer, die ihm auch eine Stütze ist. Matthias ist ehemaliger Kunsterzieher. Ein Künstler war er schon immer!
Bilder und Text von Matthias Hentschel, wearablefish.de

Wir sehen uns! Beim Kunstmarkt zum Beispiel.

WEIN trifft KUNST vom 8. – 10. September 2023 (Freitag, Samstag und Sonntag von 12 bis 20 Uhr) in Alt-Lichtenrade, 12309 Berlin am Dorfteich: https://goo.gl/maps/Fq8TSE8dQXL2 – ÖPNV: S-Bahnhof Schichauweg und Lichtenrade, X76, X 83, 175, 275

Kunst, Handwerk und Design zum Erntedank am 1. Oktober 2023 rund um die Trinitatiskirche am Karl-August-Platz (10625 Berlin): https://goo.gl/maps/G5mJUfvDsjjRurtj6
ÖPNV: U-Bahnhof Wilmersdorfer Straße, Bismarckstraße und Deutsche Oper, Ernst-Reuter-Platz, S-Bahnhof Charlottenburg

KUNST trifft WEIN vom 29. April – 1. Mai 2023 (Samstag, Sonntag und Montag von 12 bis 20 Uhr) in Alt-Lichtenrade, 12309 Berlin am Dorfteich: https://goo.gl/maps/Fq8TSE8dQXL2 – ÖPNV: S-Bahnhof Schichauweg und Lichtenrade, X76, X 83, 175, 275

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