Die Geschichte meiner Selbstständigkeit

Ich war in meinem Leben nur einmal „angestellt“. Wie ich das angestellt habe?

Ganz einfach. Meine Eltern waren schuld! Sie meinten es gut mit mir. Als Frau war Sicherheit zu haben wichtig. Wer berufstätig ist und „angestellt“, zahlt in die Rentenkasse ein, ist krankenversichert und gegen Arbeitslosigkeit gewappnet. Die Bestimmungen aus Hartz IV gab es erst später.

Irgendwann würde ich heiraten und Kinder haben. Also brauchte es auch keine weitergehende Ausbildung, so sprachen sie, meine Eltern.

Bei der Messegesellschaft in Berlin hatte ich ein interessantes Thema, spannende Kolleg:innen und ein internationales Publikum. Doch sollte ich immer nur tun, was mir aufgetragen war?

Zum ersten Mal selbstständig: Ich ging studieren!

Es trieb mich zum Studium. Die Vernunft befahl mir, mich der „Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik“ anzuschließen. Denn mein eigener Hausstand und jede Form von privater Selbstständigkeit wollten weiterhin finanziert werden. Also kam nur das duale Studium infrage. Neben dem Studium ging es zum Arbeiten. In meinem Fall ging es zur Unternehmensberatung. Dies war nicht die schlechteste Schule. Nach dem Praktikum waren es bald die Projektteams mit den wechselnden Themen, die es mir angetan hatten. Es ging um die Auswertung von Zahlen und den Hinweis, wo die Zukunft von Unternehmen lag. Das hat mich begeistert und ließ mir größtmögliche Selbständigkeit, denn auf meine Auslegung kam es an!

Nach einer Pause mit Mann und 3 Kindern, die ich damit verbrachte, mir einen Überblick über das Wesen „Steuern“ zu beschaffen und mich als Dozentin zu verdingen, war die Idee einer Anstellung nicht mehr denkbar.

Die Geschichte meiner Selbstständigkeit: Angestellt war ich in meinem Leben nur einmal. Danach folgte der konsequente Weg in die Selbstständigkeit.
Der Schreibtisch einer Selbstständigen: Einen freien Geist, Selbstdisziplin, Einfallsreichtum und „Biss“ braucht es dafür.

Damit trat ich in die Fußstapfen meiner Eltern. Die Unabhängigkeit war mir vorbestimmt. So dachte ich und war nicht einmal verwundert, als es passierte, will sagen:

Mein Weg war vorprogrammiert. Die Geschichte meiner Selbstständigkeit nahm ihren Lauf.

Einen freien „Geist“ dafür braucht es schon, dazu eine kleine Prise Einfallsreichtum, Selbstdisziplin und eine große Portion „Biss“.

Mein Leben als Dozentin führte ich fort und mehr zufällig als gesteuert organisierte ich plötzlich wieder „Messen“ im Gewand von Veranstaltungen im Freien rund um Kunst, Kultur und Handwerk, Wein und Kulinaria mit Angeboten auch für Kinder und Familien.

Der Fokus liegt klar auf der Hand: Ich schreibe über Kunst und Handwerk, dem sich Wein und Kulinarisches anschließen.

Wie immer und überall habe auch ich nicht ausschließlich mit Wunschkunden zu tun. Das Talent oder die Erfahrung leiten dazu über, Energien möglichst dort einzusetzen, wo sie „Gewinn einfahren“, der größer ist, als bloß Geld zu verdienen.

Meine Vision ist es, keine zu haben! Der Weg ist das Ziel, das Resultat eine wunderbare Mischung aus den vielen Chancen, die sich aus dem Projekt und seinen Teilnehmer:innen ergeben.

Und wie ist deine Geschichte der Selbstständigkeit?

3 Kommentare

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Ich meinte nicht die Vision als solche, sondern lediglich die philosophische Definition bzw. Dimension des in Rede stehenden Satzes. Jedenfalls dürfte sich olle Hegel in seiner Gruft ob der Würze der Kürze sicherlich vor Vergnügen die Schenkel wund klopfen.

Liebe Claudia,
das ist eine tolle Geschichte! Es hat Spaß gemacht, sie zu lesen. Ich drucke dir ganz doll die Daumen für deinen weiteren Weg.
Ich freue mich auf mehr Bloginhalte von dir.
Liebe Grüße
Birgit

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