Endlich wieder Freude an Kunst und Kultur – kulturellem Erbe – verspüren, wieder lebendig sein, Farben spielen lassen, Eindrücke wiedergeben, Gesprächsstoff liefern, wieder Teil der Gesellschaft sein. Vorbei die Zeit der Isolation. Unser Monatsrückblick Juli 2021 legt Zeugnis davon ab.
Van Gogh ist durch sein Multimedia-Spektakel eine Ausstellung der dritten Art
Töchterchen lädt zur Ausstellung über den Maler Vincent van Gogh in Berlin ein. Gut geplant ist halb gewonnen, heißt es, und so haben wir das Zeitfenster ab 15.30 Uhr gebucht, um am Gleisdreieck einer Ausstellung über ihn als Mensch und Künstler beizuwohnen. Das Zentrum der Ausstellung: Bei «Van Gogh – The Immersive Experience» trifft meisterhafte Kunst auf modernste Technik. Die Ausstellung zeigt ein beeindruckendes Multimedia-Spektakel, das die weltberühmten Werke des niederländischen Malers Vincent van Gogh auf außergewöhnliche Weise präsentiert.
Originale gibt es nicht zu sehen, mehr die Nachricht, dass van Gogh auf der Suche nach den Farben war, so sehr, dass spätere Untersuchungen an seinen Bildern zu ergeben scheinen, dass der Künstler farbenblind gewesen sein könnte, weil die Farbwahl auf eine Rot-Grün-Krankheit hinweist.
Gelungene Ausstellung: Van Goghs Werke im dreidimensionalen Raum
Van Goghs engste Bindung bestand zu seinem Bruder Theo. Ihm hat er wohl über 800 Briefe geschrieben. Diesen Briefen verdanken wir die tiefe Einsicht in van Goghs Leben und Leiden. Einige zentrale Sätze begleiten die an die Wand im 360-Grad-Format geworfenen Projektionen, die in Ablauf gebracht die verschiedenen Jahreszeiten seiner Bilder zeigten, den Wechsel zwischen Tag und Nacht mit dem Sternenhimmel über einer im Tal liegenden Stadt, die in Vasen stehenden Sonnenblumen und Lilien etc. Zu sehen waren unter anderem die Gemälde «Sonnenblumen», «Das Nachtcafé», «Die Sternennacht», «Die Kartoffelesser», «Das Schlafzimmer» und etwa 500 weitere Werke des Künstlers.
Vincent van Goghs Bilder gehören zu den am höchsten gehandelten der Welt. Die Expressionisten nahmen sich seines Malstil an.
Am Ende versuchten wir uns selbst an der Farbkomposition und mussten feststellen: Es mag uns allen zwar vergönnt sein, irgendwie einen Künstler abzugeben. Doch die Kunst in Vollendung ist nur manchen Ausgewählten bestimmt.
Für eine weitere Ausstellung begeben wir uns in die Berliner Unterwelten
Die Ausstellungen zu den „Berliner Unterwelten“ waren endlich wieder offen. Wir gehörten zu den ersten Besuchern, nachdem der Ort so lange geschlossen gewesen war. Seither wissen wir, dass die Bunkeranlagen im U-Bahnhof Gesundbrunnen niemals hätten wirklich vor Bomben schützen können, nur wenigen Leuten Platz geboten hätten, den Handbetrieb für die Frischluftversorgung vorsahen und für nur wenige Stunden Aufenthalt ausgelegt waren.
Im U-Bahnhof Pankstraße lag die Sache etwas anders. Dies war ein vergleichsweise „moderner“ Bunker, auf dem Gelände der DDR gelegen, für die Ausstellung nachträglich mit Pritschen versehen, einer Küche und einigen Krankenbetten. Die Frischluftanlage wäre nur von Fachleuten zu betreiben gewesen. Die Küche zu sehen brachte uns auf den Gedanken zu fragen, wie die Planungen für die Einrichtungen hätte vonstatten gehen sollen und wie viel Vorbereitungszeit für alles benötigt gewesen wäre?
Es war unglaublich zu hören, dass man davon ausging, ein halbes Jahr für die Einrichtung verfügbar zu haben, um vor einem möglichen Atomschlag gerüstet zu sein.
Alles in allem: Einen Schutz der zivilen Bevölkerung gab es nicht und war auch nie vorgesehen.
Spätgotik: Der Aufbruch in die Neuzeit
Durch den Artikel von Dr. Ulrike Stutzky war ich auf die Ausstellung in der Gemäldegalerie in Berlin aufmerksam geworden. Die Räume waren in tiefes Blau getaucht und verstärkten den Eindruck für die Farben, die den Werken innewohnt. Für die Künstler der Spätgotik zwischen 1430 und 1500 waren die Farbnuancen Rot und Violett neu. Entsprechend gern spielten sie geradezu mit den Farben. Manche Figuren waren so fein gearbeitet und ihr Minenspiel so deutlich, dass mich die Sprachgewandheit der ausgestellten Werke fasziniert zurückließ.
Trunken von so viel Farbenglück werden die heimischen Wände weiß gepinselt
Vivis ehemaliges Kinderzimmer erfuhr im Juli eine Wandlung, wovon dieses Bild zeugt! Mehr durften wir nicht in die Veröffentlichung geben. So viel darf verraten werden: Es ist die Farbe weiß, die an der Wand die Hauptrolle spielen wird! Ihre Lieblingsfarbe ist derzeit Grün, und zwar in jeder An- und Abwandlung, die Grün haben kann. Deshalb wird Pastellgrün an einer Stelle bleiben dürfen – der Abwechslung wegen! Sie wird berichten, wofür sie sich am Ende entschieden hat. Bis dahin bleibt die Tür zum Zimmer vorsorglich geschlossen. Bis bald also!
Was wir uns für den August 2021 vornehmen
Ich gebe zu: Die Berliner Unterwelten haben es mir angetan. Weiteren Angeboten werde ich kaum widerstehen können – zum Beispiel der Ausstellung „Mythos Germania“ oder der Führung durch die Fluchttunnel. Doch zunächst ist meine Freundin aus Frankreich zu Besuch. Mit ihr werden wir das stillgelegte Südkreuz erkunden gehen.
Der neue Computer ist 20mal schneller als der alte, so ließ sich unser Fachhändler verlauten, auf den wir sonst nichts kommen lassen. Das möchte der Computer bitte auch unter Beweis stellen und bei den Gelegenheit auch den Ton für die Video-Konferenz wieder freigeben!
Und wer kann helfen, mal eine richtig schöne Newsletter aufzusetzen, die nicht nur vollautomatisch vom Stapel läuft, sondern auch unterhaltsam wie informativ geschrieben ist?
Die Vorbereitungen für den 34. Wein- und Winzermarkt Lichtenrade vom 10. – 12. September 2021 am idyllisch gelegenen Dorfteich laufen auf Hochtouren! Ungläubig werden wir mitunter gefragt, ob der Markt auch wirklich stattfände? Ja, das tut er und so manch andere Veranstaltung gleich mit!
Ebenfalls in den Startlöchern steht Herbstzauber in Westend, der für das Wahl-Wochenende am 25. und 26. September 2021 geplant ist.
