Gerade stoße ich auf eine Seite mit lauter Weisheiten aus dem Marketing. Sie betreffen das Bild, das wir über unsere Kunden haben. Für Dich als Künstler, Handwerker, Designer oder kreativer Kopf blickst Du auf Deine Kunden und fragst Dich: Was kann meine Kunst für sie bewirken? Denn unwillkürlich machen wir uns Gedanken über die Menschen, die bei uns kaufen sollen.
Keiner will den Viertelzollbohrer kaufen. Sie wollen das viertelzollgroße Loch.
Theodore Levitt (zit. nach Clayton M. Christensen, Michael E. Raynor. The innovator’s solution, p.99)
Oder anders: Kein Mensch braucht die Bohrmaschine. Aber das Loch in der Wand – das wollen alle haben!
Weitere Beispiele:
- Wenn ich Hundefutter verkaufen will, muss ich erst einmal die Rolle des Hundes übernehmen; denn nur der Hund weiß ganz genau, was Hunde wollen. – Ernest Dichter
- Die besten Ideen kommen mir, wenn ich mir vorstelle, ich bin mein eigener Kunde. – Charles Lazarus
- Wir kaufen nicht, was wir haben wollen, wir konsumieren, was wir sein möchten. – John Hegarty
- Der Mensch ist nicht der, der er ist, sondern der, der er sein will. Wer ihn an seinen Wünschen packt, hat ihn. – Martin Walser
- Wer die Bedürfnisse des Menschen erkennt und richtig handelt, der wird bald ein reicher Mann sein. – Walter B. Walser
Kenne Deinen Kunden. Er ist Dein Lieblingskunde. Unter dem machst Du es nicht!
Ich auch nicht.
Vom Kunstbegeisterten zum Lieblingskunden: Was kann Deine Kunst für ihn tun?
Meinen Kunden helfe ich, ihr Alleinstellungsmerkmal zu entdecken. Es ist bereits da. Ich verhelfe zu neuem Glanz. Es erhält einen besonderen Platz im Sortiment, einen exponierten. Wie im Olympiastadion muss es von allen Seiten zu sehen sein. Im Fußball fällt dem exponierten Spieler eine besondere Rolle zu. Alle Augen richten sich auf ihn. Die Mannschaft ist für diese zentrale Figur bekannt.
Auch bei mir gibt es diese Positionen. Es geht um das Zusammenspiel von Manufakturen, die Gaumenfreuden liefern, Angebote für Kinder, um sie zu unterhalten und in die Welt der Kunst einzuführen, und Angebote für alle, um das hübsche Gesamtpaket zu schnüren. Dazu gehören vor allem unterhaltsame Beiträge aus Musik und Kleinkunst, wie zum Beispiel Gaukler und Mitmachangebote sie bieten.
Doch die zentrale Position nehmen die Künstler, Kunst-Handwerker und Designer bei mir ein. Sie sind meine Lieblingskunden.
Die zentrale Position nehmen Künstler, Handwerker und Designer ein
Das sind meine Lieblingskunden.
Auf Märkten habe ich mich schon manches Mal vor den Verkaufsstand gestellt und sie Löcher in den Bauch gefragt: Um welche Uhrzeit kommen Deine Kunden? Welche Geschichten bringen sie mit? Was ist ihr Anliegen? Was geht heute besonders gut über den Tisch? Wofür wirst Du gelobt? Worüber sprecht ihr, wenn ihr über Deine Auslagen auf dem Tisch guckt? Wie sehen die Kunden aus, die das oder jenes von Dir kaufen? Wie oft kommen sie wieder und was kaufen sie dann? Welche Kunden magst Du besonders gern und warum? Wie lassen sie sich beschreiben?
Solche Sachen eben.
Hast Du Dich das auch schon einmal gefragt?
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