Am 29. Juli 2021 treffen wir mit der Reporterin der Berliner Morgenpost Julia Lehmann in der Bahnhofstraße Lichtenrade zusammen. Diesem Treffen war ihre Anfrage vorausgegangen:
Liebe Frau Scholz, ich würde für die Berliner Morgenpost gern in der kommenden Woche etwas über die Bahnhofstraße in Lichtenrade schreiben. Anlass ist, dass sich Facebook-Nutzer immer wieder kritisch darüber äußern, welche Geschäfte sich dort ansiedeln – und welche verschwinden. Dazu suche ich nun Ansprechpartner und Akteure, die mir die Bahnhofstraße aus ihrer Perspektive zeigen und die Probleme erläutern. Da Sie scheinbar sehr aktiv sind in Lichtenrade, wollte ich Sie fragen, ob wir uns bei einem Vorort-Termin einen Eindruck von der Bahnhofstraße machen können. Ich würde mich freuen. Viele Grüße, Julia Lehmann
Das Stadtteilzentrum (STZ) Bahnhofstraße ist vornehmlich auf Nahversorgung ausgerichtet und bietet wenig Erlebniseinkauf. Das Einzelhandelsangebot verändert sich zum Niedrigpreissegment.
Die Kunden der Bahnhofstraße sind überwiegend ältere Menschen. Sie besuchen ihre Ärzte, gehen in die Apotheke oder brauchen ein Hörgerät, eine Brille oder andere medizinische Hilfen. Mit etwas Appetit ausgestattet würden sie gern auch einen Kaffee trinken, einen Snack, ein richtiges oder kleines Mittagessen zu sich nehmen und das möglichst draußen – bei frischer Luft und Sonnenschein oder was das Berliner Wetter gerade zu bieten hat. Um das zu einem Erlebnis werden zu lassen, müsste die Bahnhofstraße weitgehend verkehrsberuhigt sein.
Die Bürgersteige müssen großzügig und nutzbar sein: Straßencafés, Sitzgruppen und Begegnungspunkte sollten neben Begrünung und Blumen ausreichend vorhanden sein. Außerdem könnte die Bahnhofstraße eine Einbahnstraße werden mit bevorzugtem Rad- und Busverkehr. Das aber ist nur möglich, wenn die Senioren mit ihren Autos auch weiterhin in die Nähe der Bahnhofstraße kommen. Um das zu erreichen, müssten die Parkplätze aller Geschäfte für alle offengehalten werden. Darüber hinaus müsste vor der Salvator Kirche ein kleines Parkhaus (auch unterirdisch) gebaut werden.
Statt der Dönerbuden sollten sich kleine Spezialgeschäfte in die Bahnhofsstraße ansiedeln. Beispiele dafür sind Minows Tabak Depot, Enderlein Mode, Barrique oder die Lichtenrader Bücherstube. Sie ragen aus der öden Tristesse heraus und qualifizieren das übrige Angebot.
Die alte Mälzerei kann zusammen mit dem Landhaus Buhr die Bahnhofstraße erheblich aufwerten. Feste, Feiern und Veranstaltungen sollten hier Glanz über Lichtenrade hinaus verbreiten. Wie schön wäre es, wenn Menschen aus Mitte zu einer Veranstaltung nach Lichtenrade kämen. Sie hätten bei einer funktionierenden S-Bahn auch nur eine halbe Stunde Fahrweg.
Und die Alte Mälzerei könnte noch ein weiteres Defizit beseitigen. In Lichtenrade gibt es keine Angebote für junge Menschen. Hier wäre der Ort, wo es rockt und junge Menschen eine Heimat fänden.
Das alles wäre doch ein wunderbarer Anfang. Und solche Veränderungen ziehen neue Möglichkeiten an.
Mit diesen Gedanken tauchen wir in Gespräche mit den Gewerbetreibenden von der Bahnhofstraße ein. Julia Lehmann von der Berliner Morgenpost nimmt die Stimmung auf:
Das Treffen fand zwischen Julia Lehmann von der Berliner Morgenpost, Raimund Bayer, Rainer Welz, Stefan Piltz und Claudia Scholz in der Bahnhofstraße statt.
3 Kommentare
Kommentieren →[…] Bahnhofstraße in Lichtenrade liegt auf dem Weg. Deshalb ist ihr mein Besuch sicher, schon deshalb, weil es Vorboten für die […]
Was auch gut wäre wenn wir einen vernünftigen Schuhladen i. d. Bahnhofstr. hätten, früher gab es Leiser. Heute nur diesen Kramladen! Auch nicht nur Enderle sondern auch etwas für jüngere Leute.
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